"Mediation"... es sagt Ihnen was, aber Sie wissen auch nicht wirklich was das ist. Hier erfahren alles in 10 Fragen. Kurz gesagt, Mediation dient dazu, durch Kommunikationstechniken eine für alle zufriedenstellende und maßgeschneiderte Lösung zu finden. Wie funktioniert es? Für wen ist es? Wie viel kostet es? Wie lange dauert eine Mediation? Wie suche ich meinen Mediator aus? Was macht der Mediator? Was ist seine Ausbildung? Was kann nach einer Mediation passieren? Wenn sie scheitert? und wenn die Medianten sich über alles geeinigt haben?
Mediation : die Kunst, durch Kommunikation eine maßgeschneiderte Lösung zu finden.
Die Mediation hilft Ihnen, eine einzelne und dauerhafte Lösung zu schaffen, die Ihrer Situation ganz genau gerecht wird.
Außerdem ist sie zeitnah und kosteneffektiv.
Vor allem brauchen Sie nichts zu fürchten : Wenn die Mediation zu einer Vereinbarung führt, wird diese Sie auch zufrieden stellen, denn es wird in einer Mediation nichts entschieden, ohne dass Sie einverstanden sind.
Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein : lassen Sie keinen Dritten über Ihren Konflikt entscheiden !
Der Mediator ist ein neutraler Dritter, der ständig versucht, alle Parteien (auch Medianten genannt) zu verstehen.
Er ist kein Entscheider. Er hilft « lediglich » den Parteien die Gefühle und Bedürfnisse, die hinter ihren Positionen stecken, auszudrücken.
Dadurch lernen die Medianten sich selbst und ihren gegenüber zu verstehen.
Infolgedessen können sie ihre eigene Lösung selber (mit Hilfe des Mediators) entwickeln.
Der Mediator entscheidet nichts, ohne dass die Medianten einverstanden sind.
Eine Mediation kann nur gelingen, in dem einige Prinzipien eingehalten werden :
- die Vertraulichkeit der Mediation,
- die Neutralität (oder « Allparteilichkeit ») des Mediators,
- die Freiwilligkeit, Offenheit, Informiertheit und Eigenverantwortung der Medianten.
Der Mediator und die Medianten sind aufgrund des Gesetzes zum Schweigen über alles, was in einer Mediation passiert, verpflichtet.
Der Mediator nimmt die Sichtweisen der Medianten gleichmässig und gleichwertig wahr.
Seine Rolle ist tatsächlich nicht über die Verantwortlichkeiten im Konflikt zu entscheiden, sondern alle Parteien zu verstehen, damit auch sie sich gegenseitig verstehen können.
Ganz konkret bedeutet dies, dass ich keine Partei als Rechtsanwältin verteidigen werde, wenn ich zuvor in der gleichen Sache als Mediatorin tätig war.
Es ist ganz klar, dass keiner gerne zu einer Mediation geht... so wie keiner gerne zum Zahnarzt geht.
Aber bei der Mediation ist eines sicher : die Medianten sind jederzeit frei zu gehen, wenn sie nicht weiter machen wollen.
Außerdem gibt es in der Mediation eine Sicherheit, die es vor Gericht nicht gibt : in der Mediation kann nichts passieren, wozu die Medianten nicht zustimmen. Keine Vereinbarung kann getroffen werden, wenn nicht alle Parteien wirklich damit einverstanden sind.
Jedem, der wirklich will, dass eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden wird, muss klar sein, dass diese getroffene Lösung nicht unbedingt der Anfangsvorstellung eines jeden entspricht. Die abschliessende Lösung wird sich im Laufe der Mediation entwickeln.
Die Medianten entscheiden selbst über ihren Konflikt.
Damit sie das aber nach bestem Wissen und Gewissen machen können, müssen alle entscheidungs-erheblichen Informationen offengelegt werden.
Wenn es rechtsrelevante Punkte gibt, müssen die Parteien zu Außenanwälten zur Beratung vor Unterzeichnung der Vereinbarung gehen.
In dieser Phase wird geprüft, ob Mediation das richtige Verfahren für die Konfliktparteien ist und ob ich die richtige Mediatorin für Sie bin.
Dafür werden die Erwartungen der Medianten besprochen, den Ablauf der Mediation erklärt, und die Rahmenbedingungen bzw. die Prinzipien (und Honorare) vereinbart.
In dieser Phase nehmen zuerst die Parteien eine Bestandsaufnahme vor.
Mit Hilfe des Mediators legen sie ferner fest, welche Themenbereiche sie gemeinsam klären wollen.
In dieser Phase handelt es sich darum, die Bedürfnisse herauszufinden, die hinter den eigenen Positionen und denen der anderen Partei stecken.
In dieser Phase wird eine Lösung erarbeitet, die für alle Konfliktparteien vorteilhaft ist.
Dafür findet zuerst ein Brainstorming statt, wo die Medianten alle Lösungsvorschläge nennen dürfen, auch wenn sie utopisch erscheinen.
Nach dieser Ideensammlung bewerten die Parteien die Vorschläge nach dem folgenden Muster :
- gut denkbar
- denkbar
- gar nicht denkbar.
Eine gemeinsame Lösung wird dann auf Basis der denkbaren Vorschläge erarbeitet.
Wenn es rechtsrelevante Vorschläge gibt, gehen die Konfliktparteien eventuell nach dieser Phase mit der vorläufigen Vereinbarung zu Außenanwälten, um eine parteiliche rechtliche Beratung zu hören.
In dieser letzten Phase wird der Vereinbarungsentwurf zu einem Vertrag gemacht.
Dieser Vertrag kann danach auch noch anwältich oder notariell beurkundet bzw. durch eine Gerichtsentscheidung vollstreckbar werden.